Chefekel aus der Gerichtsmedizin Russel Owen ist zurück, um seine beiden Angestellten Melissa Cavallero und Kyle Anderson erneut zu schikanieren und zu triezen. Auch wenn Andreas Masuth sich in dieser Folge im Vergleich zu den Vorgängern keine ganz besonders aussergewöhnlichen Todesursachen hat einfallen lassen, und der Titel ‚Virus per Mail’ leider schon viel zu viel verrät, bleibt NYPDEAD trotzdem eine sichere Bank in Sachen gute und spannende Unterhaltung.
Wie auch schon bei den vorherigen Folgen werden eigentlich wieder zwei Fälle parallel bearbeitet. Die eine Geschichte dreht sich um eine Strahlenbehandlung mit Todesfolge, bei der der Arzt, wie es auf den ersten Blick aussieht, vorsätzlich diverse Sicherungsvorkehrungen ausgeschaltet haben muss, um der Krebspatientin eine tödliche Dosis zu verabreichen. Als wenig später im gleichen Krankenhaus eine weitere Patientin stirbt, dieses mal an einem viel zu stark dosierten Medikament, werden die Ermittler der Gerichtsmedizin stutzig… Kann es wirklich nur der Zufall sein, dass Ärzte und Krankenschwestern, die sonst sehr zuverlässige Arbeit geleistet haben, plötzlich durchdrehen bzw. grob fahrlässig handeln?
Ein Leichenfund in einem alten Parkhaus verhindert die Sprengung desselbigen. Makaber an der Situation ist, dass die Leiche schon mehrere Jahre tot ist und dort platziert wurde, eingekleidet in eine Parkhauswächter-Uniform. Zwar geben die Ermittlungen in Richtung Grabschändung zwar schnell Aufschluss über die Identität des Mannes, aber zu welchem Zweck wurde er dort hingebracht? Bei weiteren Untersuchungen an dem Leichnam entdeckt Kyle Anderson allerdings etwas, das eine weitaus wichtigere Frage aufwirft und ganz andere Folgen nach sich zieht…
Die drei Hauptsprecher Wolfgang Gondrus, Ghadah Al-Akel und Norman Matt bieten wieder Unterhaltung pur, was zum einen an ihren Sprecherleistungen liegt, zum anderen aber auch an dem gekonnt witzigen Drehbuch. Unterstützung gibt es dieses mal durch große Stimmen wie Dietmar Wunder, Sascha Draeger, Thomas Karallus oder Lutz Riedel.
Wo man mit packender Musik in den Szenenwechseln noch punkten kann, muss dieses mal allerdings auch ein kleiner Punktabzug erfolgen, wenn man sich die Geräuschkulisse in den Krankenhaus-Szenen ein wenig gezielter anhört. Hier ist es zwar gelungen, kenntlich zu machen, wo man sich befindet, wirklich atmosphärisch ist dies aber nicht.
Alles in allem ist ‚Virus per Mail’ die bislang schwächste Folge der Serie, wenn auch nur mit leichtem Rückstand, und bewegt sich somit weiterhin auf sehr hohem Unterhaltungsniveau, sodass auch weiterhin Vorfreude auf die nächste pathologische Untersuchung besteht.