Irgendwie hatte ich den Irrglauben, ich würde die alte Verfilmung aus 1959 von PETERCHENS MONDFAHRT kennen. Damit habe ich zwar danebengelegen, zumindest kam mir nichts davon bekannt vor, aber nichtsdestotrotz liegt uns hier nun eine sehr ordentlich restaurierte Fassung vor, die sich durchaus sehen lassen kann, auch wenn man dem Film ganz deutlich anmerkt, dass er aus einer anderen Zeit stammt, und damit sind nicht nur Bildqualität, fehlende Special Effects und so weiter gemeint.
Die Geschichte von PETERCHENS MONDFAHRT sollte eigentlich allgemein bekannt sein. Ein alter Vorfahre vom Maikäfer Herrn Sumsemann hat vor langer Zeit sein Bein verloren, als er einem Holzfäller zu nahe kam. Der wurde zur Strafe auf den Mond verbannt (und ist seitdem der Mann auf dem Mond), doch hat er mit dem Holzbündel, das er auf dem Rücken trug, auch das Bein mit sich genommen. Seither haben die Maikäfer nur noch fünf Beine, und erst, wenn es einem Maikäfer gelingen würde, zwei Kinder zu finden, die immer artig waren und bereit sind, ihm zu helfen, kann er sein Bein zurückbekommen. Wie es der Zufall so will, trifft Sumsemann auf Peter und Anneliese, die für diesen Job prädestiniert sind. Gemeinsam fliegen sie auf die Sternenwiese, wo sie auf den Sandmann treffen. Der bringt sie daraufhin in den Palast der Nachtfee, wo sie auch die Blitzhexe und ihren Mann, den Donnermann, die Sonne mit ihren Kindern Morgenröte und Abendröte, die Windliese, Väterchen Frost, den Wassermann, Frau Holle etc. treffen. Der Milchstraßenmann lässt sie anschließend auf dem großen Bären zum Mond fliegen, wo sie den Mann im Mond mit Hilfe ihrer neu gewonnenen Freunde besiegen und Sumsemann zu seinem sechsten Bein verhelfen.
Die Geschichte wird hier goldig erzählt, mit ganz viel Moral und gutem Benehmen, artigen Kindern, etc. Wie schon das Buch ist auch der Film ein Märchen, das wie ein kleiner Knigge für Kinder wirkt. Gelegentliche Sing- und Tanzeinlagen vervollständigen die Parallelen zu „Der Zauberer von Ozz“.
Die Kostüme und Kulissen sind liebevoll gestaltet und wirken auch heute noch überzeugend auf Kinder, auch wenn die heutige Gesellschaft sicherlich ganz andere Dinge gewöhnt ist.
Unter den Darstellern ist mittlerweile kaum noch jemand vorhanden, der noch am Leben ist, aber unter anderem spielt der Vater von Marius Müller-Westernhagen den Milchstraßenmann, und Anneliese-Darstellerin Cora von dem Bottlenberg hat später die NDW-Band Cora gegründet.
Wer das Buch kennt, wird sich auch mit dem Film anfreunden können, man muss allerdings seine Erwartungen entsprechend ein wenig zurückschrauben und mit einer durchweg gereimten Geschichte leben.