Sinclair Classics – 18: Die Armee der Unsichtbaren (Lübbe Audio)

sinclair classics 18Weiter geht es in der Reihe SINCLAIR CLASSICS. Folge 18 mit dem Titel „Die Armee der Unsichtbaren“ fällt allerdings meiner Ansicht nach deutlich aus der Reihe. Zum einen hat man es nicht mit dämonischen Kräften zu tun, zum anderen entfällt damit sämtlicher Gruselfaktor. Stattdessen wird uns eine Folge präsentiert, die reich an Action ist und extrem geradlinig auf ein Finale zusteuert, das für eine Sinclair-Folge ebenfalls absolut ungewöhnlich ist…

Einer Wissenschaftlerin brennt die Sicherung durch. Dr Moron (Karin Rasenack) hat eine Möglichkeit entdeckt, mittels Strahlenbeschuss die Zellstruktur von organischer und anorganischer Materie zu verändern und diese dadurch unsichtbar zu machen. Und was macht sie mit diesem Wissen und dieser Erkenntnis? Sie beschließt, dass die Welt schlecht ist, und will fortan terroristische Anschläge vollführen. Dafür besorgt sie sich eine Liste von vermeintlich willigen Gefolgsleuten, die im Gefängnis sitzen, lässt den Kontaktmann in einem Café umbringen, begibt sich im Anschluss ins Gefängnis und holt ein Dutzend Leute aus den Zellen raus. Die Flucht gelingt, indem sich alle einfach unsichtbar machen. Zwei Dinge hierzu sind allerdings unabdingbar: wer nicht im Vorfeld eine Pille von Moron schluckt, wird an der Strahlung sehr schnell sterben, und die Unsichtbarkeit lässt sich durch Wasser rückgängig machen.

John Sinclair (Dietmar Wunder) nimmt die Ermittlungen auf, nachdem er auf einem Überwachungsvideo gesehen hat, wie sich einer der Gefangenen scheinbar in Luft auflöst. Seine einzige Spur ist die Wohnung des Toten Kontaktmannes. Doch hier wird ihm bereits aufgelauert. Sein Freund Bill Conolly (Detlef Bierstedt) versucht derweil, näheres über Dr. Moron herauszufinden…

Schlecht ist „Die Armee der Unsichtbaren“ sicherlich nicht, aber irgendwie wirkt die Geschichte im Universum von JOHN SINCLAIR, selbst unter dem CLASSICS-Label, leider deplatziert. Action, die besser zu Dietmar Wunders Synchron-Rolle James Bond passen würde, eine sehr dünne Story, die unglaublich linear abläuft und selbst das höhere Ziel der Bösewichte bleibt blass und belanglos. Man hat wirklich das Gefühl, es ginge hier nur darum John Sinclair mal etwas anders zu erleben und seine „toughe“ Seite hervorzuheben. Die technische Umsetzung ist dabei nicht schlecht, aber inhaltlich ist das alles sehr dürftig. Wir hoffen, dass wenigstens das neue Spielzeug, das sich John im Laufe der Geschichte aneignet, irgendwann wieder zum Einsatz kommt, denn sonst wäre das eine Folge, die man sich in der Form so auch getrost hätte sparen können, zumindest als regulären Serien-Teil. Der Action-Sinclair, der hier dargestellt wird, deckt sich zumindest nicht mit meiner bisherigen Vorstellung des Ermittlers von Scotland Yard…