Assassin´s Creed – Valhalla (Ubisoft)

„Dies ist das Zeitalter der Wikinger.“

für einen Spieler ab 18
getestet auf XBOX One

Fazit: Der Klappentext ist extrem überschaubar, aber vielleicht ist es auch gut so, nicht allzu viel zu erzählen über dieses Spiel. Denn eigentlich lädt ASSASSIN´S CREED – VALHALLA ein, dass man es erkundet und erforscht. Nichtsdestotrotz wollen wir uns die Mühe machen, grob zusammenzufassen, worum es geht.
Erneut spielen wir aus dem Animus heraus und springen in unserer DNA dieses Mal in das Zeitalter der Wikinger, wo wir in den Charakter Eivor springen (welcher wahlweise männlich oder weiblich sein kann). Als kleines Kind werden wir Zeuge, wie ein feindlicher Wikinger-Hauptmann unser Dorf überfällt, und da der Vater scheinbar der Yarl ist, werden er und eure Mutter getötet. Ihr selbst werdet zur Gefolgschaft gezwungen, sinnt aber über Jahre auf Rache, die ihr dann auch eines schönen Tages bekommt. Zusammen mit ein paar Freunden gelingt euch die Flucht aus der Knechtschaft, ihr erobert ein Langboot und seht zu, dass ihr Land gewinnt… im Wahrsten Sinne des Wortes, denn nachdem ihr ein wenig die norwegischen Landstriche durchstreift habt, zieht es euch nach Nordengland, wo ihr ein neues Leben beginnen wollt, raubend, brandschatzend, und ein eigenes Zuhause aufbauend. Aber immer begleitet euch dabei eine Weissagung, dass ihr eines Tages euren besten Freund verraten werdet…
Man kann gewisse Parallelen zur Serie „Vikings“ nicht abstreiten, allerdings ist das natürlich auch eine ziemlich großartige Vorlage, an die man sich frei anlehnen kann, und im Grunde genommen ist der Weg des „typischen“ Wikingers nun einmal der, dass er mit seinem Langboot loszieht um Schätze zu rauben, seinen Einfluss zu mehren und Abenteuer zu erleben, die er später mal in Walhalla zum Besten geben kann.

Was unterscheidet den neuesten Ableger von ASSASSIN´S CREED nun von seinen Vorgängern? Das Offensichtlichste vorab: Wikinger schleichen nicht! Sie können es zwar tun, aber in der Regel werdet ihr viel häufiger mit offenen Angriffen arbeiten, als dass ihr euch in Stealth-Missionen übt. Zudem ist VALHALLA inzwischen eher als Open World – Rollenspiel zu betrachten. Konnten wir bisher hauptsächlich die ausufernden Städte erkunden und zwischen diesen die Landschaft bereisen, geht dies nun fließend ineinander über. Unterwegs gibt es natürlich allerhand zu entdecken, denn die Nebenmissionen in ASSASSIN´S CREED – VALHALLA sind im Umfang fast so ausufernd wie die Storyline selbst. Wenn ihr wirklich ALLES im Spiel gesehen haben wollt, müsst ihr geschätzt 50-70 Stunden reine Spielzeit einplanen, das ist schon ordentlich.
Natürlich gibt es ein Talentsystem, das es euch ermöglicht, ganz nach eurem Spielstil aufzuleveln, und auch Ausrüstung gibt es jede Menge, die ihr obendrein beim Schmied aufbessern könnt, allerdings ufert dies alles nicht so sehr aus wie noch beim Vorgänger.

Grafisch sitzt der neueste Teil etwas zwischen den Stühlen, will heißen, man ist irgendwo an den Grenzen des Machbaren von der Konsolengeneration XBOX ONE / PS4 angekommen, und die Grafik auf den neuen Konsolen kann (oder will) man noch nicht komplett ausloten (ggf. um auch die alte Konsolengeneration nicht deutlich schlechter aussehen zu lassen). In Sachen Sound und Sprachausgabe gibt es allerdings nichts zu bemängeln.

ASSASSIN´S CREED – VALHALLA glänzt (auf der XBOX ONE) in allen Bereichen: Storytelling, Optik, Sound, Umfang und Abwechslung. Wer auf Open World-Spiele steht, die einen klaren Touch von Rollenspiel aufweisen, der kommt an diesem Titel nicht vorbei. So stark hat sich die Serie seit langem nicht mehr gezeigt, und man kann durchaus gespannt sein, was sich die Entwickler als nächstes für einen Geniestreich ausdenken werden.