Jäger der Nacht – Bissiges Teamspiel – nicht nur für Werwölfe (Kosmos)

„Sitzt neben dir ein Werwolf? Gegenüber vielleicht eine Vampirin? Und daneben ein Mensch? In diesem smarten Teamspiel gilt es herauszufinden, wer mit dir spielt und wer gegen dich. Zunächst weiß niemand von euch, welche Rolle die anderen haben und wer welches Ziel verfolgt. Die Werwölfe gewinnen, sobald alle Vampire ausgeschieden sind. Die Vampire gewinnen, sobald alle Werwölfe ausgeschieden sind. Die Menschen stehen dazwischen und gewinnen, wenn sie ihre individuellen Ziele erreichen.“

für 5-8 Spieler ab 10 Jahren
Dauer ca. 30-50min
Ein Spiel von Yasutaka Ikeda

Fazit: Es ist eine undankbare Zeit, um Spiele herauszubringen, die fünf oder mehr Spieler benötigen. Bedingt durch Kontaktbeschränkungen ist es derzeit schlicht unmöglich, das Spiel in all seinen Facetten auszutesten, das soll uns aber nicht davon abhalten, eine Rezension zu schreiben.
Das Thema ist vielleicht schon ein wenig abgegriffen, aber spätestens mit Twilight haben Vampirismus und Lykanthropie in der Popkultur ein sicheres Standbein. Werwölfe gegen Vampire, und mittendrin der Mensch als eigentliches Opfer, das ging auch schon in Underworld gut, und auch Serien wie True Blood haben das Thema aufgegriffen. Umso interessanter, dass es für das Spiel eigentlich keine Rolle spielt, welcher Gattung ihr angehört, denn ihr habt keine klaren Vor- oder Nachteile davon, als Vampir oder Werwolf oder Mensch im Spiel zu sein, sondern lediglich die Siegvoraussetzungen ändern sich. Ansonsten gilt es eigentlich lediglich, die geheimen Identitäten der Mitspieler durch gezielte Fragekarten herauszufinden und aus der Reaktion der anderen Spieler abzulesen, was sie sind. Dieses Wissen kann man dann einsetzen, um bestimmte Mitspieler zu unterstützen oder ihnen zu schaden. Hierfür werden verdeckte Fragenkarten ausgetauscht, Gegenstände gesammelt oder Angriffe gemacht.
Allein beim letzten Punkt würden andere Spiele den Menschen klar im Nachteil sehen, nicht so JÄGER DER NACHT. Hier ist es egal, ob ein Vampir einen Werwolf oder einen Menschen angreift, und auch der Kampf Mensch gegen Kreatur der Nacht kann genauso viel Schaden anrichten. Dieser wird übrigens über die Differenz von einem W4 und einem W6 errechnet…

Mehr Spielmaterial benötigt ihr nicht…

Auf einer Schadensleiste markiert ihr, wie viel Schaden ihr bereits eingesteckt habt, und sobald ihr ausgeschaltet seid, müsst ihr eure geheime Identität preisgeben. Gleiches gilt natürlich, wenn ihr irgendwann eure Siegbedingungen erfüllt habt. Bestimmt Ereignisse, die im Verlauf des Spiels auftreten können, vereinfachen oder erschweren das Spiel für euch. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass ihr nicht immer alle Optionen ausführen müsst, wenn ihr also einem Spieler keinen Schaden zufügen wollt, dann lasst ihr es einfach sein.JÄGER DER NACHT geht in eine ähnliche Richtung wie „Tempel des Schreckens“ und das jüngst rezensierte „Crossfire“, ist allerdings noch etwas komplexer, was das Spiel an sich betrifft. Dadurch ist es weniger ein Gelegenheitsspiel, noch ein spontanes Partyspiel, sondern eher was für größere Gruppen, die dann aber auch Bock darauf haben müssen. Sicherlich zwängt sich ein Vergleich mit „Werwölfe von Düsterwald“ auf, da haben wir es aber mit einer gänzlich anderen Mechanik zu tun. Die Illustrationen sehen schick aus und stimmen gut in das Thema ein. Wir freuen uns drauf, JÄGER DER NACHT auch mal mit acht Spielern testen zu können, bis hierhin war das ganze schon recht spaßig!