„Enthält sieben eigenständige Szenarien für KULT: Die Verlorene Göttlichkeit. Sie spielen zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten, und erschließen mehrere Teile des Kult-Mythos. Die Szenarien sind für ein schnelles und einfaches Losspielen ausgelegt.“
224 Seiten Din A 4 Hardcover
von Gunnilla Jonsson & Michael Petersén
Redaktion: Frank Werschke
Übersetzung: Jan Enseling
Herausgeber: Mario Truant
Fazit: Es ist KULT, also erwartet keinen Kinderkram. Auch bei Taroticum und andere Erzählungen haben wir es mit der üblichen Kult-Optik zu tun, diesmal nicht als zusammenhängende Kampagne, sondern als einzeln spielbare Szenarien (Taroticum, Oakwood Heights, La Cena, Der Komplex, Die Insel der Toten, Das Laraine-Anwesen, Die Ausstellung des Entsetzens). Für manche Szenarien gibt es vorgefertigte Charaktere, die teilweise bindend, teilweise optional zu verstehen sind, und selbstverständlich kann man gewisse Szenarien auch mit eigenen Charakteren spielen (teilweise dann allerdings mit Archetyp-Empfehlung). Dadurch ist dieser Szenarienband hervorragend geeignet, um für spontane One-Shot-Abenteuer (zumindest mit einer entsprechenden Vorleistung des Spielleiters) hervorgeholt zu werden – sofern die Spielerinnen und Spieler sich auf diesen Horror einlassen wollen.
Der Zeitrahmen, von 1892 bis hin ins Jahr 2018 bietet ebenfalls jede Menge Abwechslung, sodass für jeden eigentlich etwas dabei sein sollte.
In Taroticum geht es um ein Deck von Tarot-Karten, die nicht nur in der Lage sind, in fähigen Händen die Zukunft vorherzusagen, sondern die noch einiges mehr auf dem Kasten haben.
In Oakwood Heights geht es um Ritualmorde und deren Aufklärung bzw. Rekonstruktion.
La Cena: ein Abendessen einer Familie, die die Rückkehr ihres Sohnes aus Kuba feiern will. Klingt doch eigentlich recht harmlos, oder?
Bei Der Komplex geht es um das Monarch, jenes Bauwerk, das die Grenzen zwischen Elysium und Inferno durchbricht und dadurch jede Menge Schrecken beinhaltet.
Nach einem Flugzeugabsturz müssen sich in Die Insel der Toten die Überlebenden auf der Insel zurecht finden, und vielleicht hatten die, die es nicht überlebt haben, mehr Glück, als man vermuten mag…
Das Laraine-Anwesen zieht die Leute magisch an, so auch die YouTuberin Popper Polly, die hier allerdings verschwindet. Es ist an den Spielern, ihren Verbleib aufzuklären.
In Die Ausstellung des Entsetzens wird eine Vernisage im Cecil Thorne Art Center gefeiert. Was keiner weiß: Die ausgestellten Bilder des Künstlers sind allesamt magischer Natur und dürften auf keinen Fall zusammen in einem Raum hängen…
Sucht euch einen Spielleiter, der euch durch diese erschreckenden Szenarien führt, und lernt so die Welt von KULT kennen und fürchten. Erneut sei noch einmal darauf hingewiesen, dass das Rollenspielsystem KULT für Erwachsene konzipiert ist und sich mit psychischem und physischem Horror befasst, inklusive expliziter Gewaltdarstellungen sowie Missbrauch. Nichts für Kinder, nichts für Jugendliche, und vor allem nichts für schwache Nerven.